Dienstag, 22. Juni 2010

In der Wüste 3. Tag

Uyuni 21. 6.
Um ½ 5 h aufstehen, frühstücken und los geht die Fahrt noch im Finsteren. Die Sonne geht so gegen ½ 7 h auf und da sind wir dann schon bei den Geysiren– einem Naturphänomen wie es interessanter nicht sein könnte. Die Farben sind atemberaubend, aber nicht nur sie, sondern auch die Schwefeldämpfe, die aus den Ritzen und Löchern im Boden steigen. Wir gehen zwischen den Rauchschwaden herum und manch einer wagt es auch einmal auf eine kleine Ritze im Boden durch die der Rauch nach draußen dringt draufzusteigen. Der Rauch ist warm. Ich kann mich nur schwer von hier lösen, denn ich bin total fasziniert von den Naturgewalten. Leider hupt Jimmy schon und ich muss wieder ins Auto. Weiter über Stock und Stein diesmal über einen Pass 5000 m hoch. Hier ist es schon mühsam einige schnelle Schritte zu machen – man schnauft gleich wie eine Dampflock! Nun müssen wir unsere brasilianischen Reisegefährten zur chilenischen Grenze bringen. Diese liegt mitten in der Hochland-Wüste und besteht aus einem einzigen, kleinen Haus und einem unmotiviert herumstehenden Schranken. Hier möchte ich nicht Grenzbeamter sein! Der Abschied ist herzlich und wir freuen uns schon darauf nur mehr zu Dritt (außer unserer Crew) im Auto zu sein. Dem ist aber nicht so. In Bolivien fährt kein Auto nicht voll besetzt und so bekommen wir drei neue Weggefährten: 2 Koreaner und einen Bolivianer. Gleich beengt wie vorher nur mit dem Nachteil, dass wir den Verdacht hegen, dass die Koreaner sich schon einige Zeit nicht mehr gewaschen haben, wird die Reise fortgesetzt. Wir kommen an die heißen Quellen, die in einem kleinen Betonbecken gefasst wurden und könnten dort ein Bad nehmen, auf das wir aber verzichten, denn es gibt keine Umkleidemöglichkeiten und es hat noch immer Minusgrade. Außerdem „waken“ wie wir auf steirisch so schön sagen einige Tourteilnehmer, die sich sicher genauso wie wir die letzten 2 ½ Tage nicht gewaschen haben in der Brühe. Also kein Thermalbad, dafür Mittagessen und dann Heimfahrt. Diese gestaltet sich recht stressig, denn unser Chauffeur hat in beiden Backen jede Menge Coca eingelagert und fährt etwas seltsam. Er reagiert sehr zeitverzögert und so sitze ich einige Stunden voll angespannt im Auto, stoße hin und wieder einen Warnschrei aus und bin froh, als wir gegen 19 h Uyuni erreichen. Wir leisten uns ein Hotel mit Heizung und heißem Wasser (ist hier Luxusklasse und kostet ca. 35 € für beide pro Nacht). Leider gibt es auch in diesem Hotel kein W-Lan und so muss ich das Hochladen meiner Berichte und der Fotos wieder verschieben. Ich dusche eine halbe Stunde lang, wärme mich dann im weichen, warmen Bett auf und bin sehr dankbar für die Segnungen der Zivilisation. Den morgigen Tag werden wir in Uyuni verbringen, bzw. vertrödeln, denn zu sehen gibt es hier wirklich nichts und am Abend werden wir uns auf den Weg nach La Paz machen, was wieder eine Busfahrt von 11 – 12 Stunden bedeutet. Die Busse fahren aber, wie fast immer in Bolivien nur nachts. Wir werden also am Morgen in La Paz, der höchstgelegenen Großstadt der Welt ankommen. Von dort hoffe ich, den nächsten Bericht schicken zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen