Mittwoch, 30. Juni 2010

The Death Road - die Todesstraße

Vor ein paar Jahren noch war diese Straße die von ca. 4.700 m auf ca. 1.100 m ins Tiefland führt die berühmt-berüchtigte Todesstraße. Sie ist nicht asphaltiert, sehr schmal und ungesichert, das heißt, es gibt keine Leitplanken oder sonstigen Sicherheitseinrichtungen. Der Verkehr wurde damals noch in beide Richtungen geführt und jährlich sind mehrere Busse, bzw. Autos abgestürzt. Nun hat man eine asphaltierte Straße auf der anderen Seite des Tales gebaut und die Todesstraße ist für Mountainbiker und ihre Begleitfahrzeuge reserviert. Sollte sie zumindest sein. Aber wie auf so vieles auf diesem Kontinent kann man sich auch darauf nicht verlassen. Uns sind jedenfalls mehrere Autos entgegengekommen. Aber von Anfang an erzählt:
In La Paz gibt es einige Tourveranstalter, die die Mountainbiketour anbieten. Die Plakate sprechen dabei von Todesgefahr und „nur die Tapfersten kommen durch“ usw. Auch im Reiseführer wird mehr oder weniger von der Mountainbiketour gewarnt. Also dachten wir uns: Die Landschaft soll ja besonders interessant sein, die wollen wir schon sehen, aber das mit den Fahrrädern tun wir uns nicht an. Das ist zu gefährlich. Also buchten wir 2 Plätze im Begleitbus. Früh am Morgen ging es los. Mit im Bus waren eine Französin, eine Schottin, ein Neuseeländer und …. 3 Tiroler, alle nicht älter als 23. Sie hatten die Ausrüstung wie Helm, Handschuhe usw. vom Anbieter bekommen und die Mountainbikes, eigentlich recht gute Räder, waren am Dach. Schon in La Paz war es am Morgen recht kalt und als wir auf den Pass Cumbre 4700 m hoch kamen, lag plötzlich Neuschnee. Die Stimmung unserer Radfahrer sank und als sie dann auf ihre Räder umstiegen, waren sie sehr skeptisch und wir sehr froh, dass wir nicht radfahren mussten. Die erste Stunde führte noch über eine Asphaltstraße und unsere Radler waren sehr durchgefroren. Die Mädels fuhren sehr langsam und ich dachte schon insgeheim, dass ich da wohl auch leicht mitgekommen wäre. Dann begann die eigentliche Todesstraße. Zugegeben, sie ist schmal, zugegeben neben der Straße fällt das Gelände oft hunderte Meter steil ab (da wird einem im Minibus fast mulmiger als am Radl) , aber erstens wird langsam gefahren und zweitens ist das Gefälle der Straße nie sehr groß. Die Autos, die uns begegneten waren langsam unterwegs und die Gruppe wurde von einem einheimischen Führer angeführt und vom Begleitauto abgeschlossen. Von Gefahr absolut keine Spur!
Wenn das Wetter schön gewesen wäre, hätten wir uns wirklich geärgert, denn 3000 Höhenmeter bergab zu fahren, ist schon ein Erlebnis. So aber waren wir froh, denn zwischendurch begann es dann auch noch zu regnen und es wurde nur wenig wärmer. Schließlich kamen wir nach 3 Stunden im Tiefland an. Das Wetter war nicht schön und so verließen wir nach einem Mittagessen die Gegend über die neue Asphaltstraße, von der aus wir viele Coca-Felder an den Hängen sahen. Hier wird sehr viel Coca angebaut, was in Bolivien mit Einschränkungen erlaubt ist. Die Sträucher dürfen eine gewisse Höhe nicht überschreiten, erklärte uns der Führer und er meinte: Bolivien ist ein Coca-Land, alle verwenden Coca, wobei natürlich das Kauen der Blätter gemeint ist und nicht die „veredelte“ Form des Kokains. Aber natürlich wird auch ein großer Teil der Coca-Blätter in Länder wie Kolumbien gebracht, wo die Umwandlung der Blätter in Kokain durch die Drogenkartelle erfolgt.
Insgesamt führte der Ausflug in eine sehr interessante und auch schöne Gegend. Allen Bolivien-Reisenden, die gerne Rad fahren würden wir bei schönem Wetter auch zur Mountainbike-Tour raten.
Morgen verlassen wir La Paz in Richtung Santa Cruz. Dort werden wir noch 2 Tage verbringen, ich werde mich noch einmal mit einem zusammenfassenden Bericht melden und dann geht der Flieger wieder ab nach Guatemala.

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