Mittwoch, 24. Februar 2010

Feiern können sie, die Guatemalteken!

Gestern haben wir zu dritt (Wilfried, Orlinda und ich) unsere Geburtstage gefeiert. Wir sind alle 3 Fische und sind Ende Februar bzw. Anfang März geboren. Wilfried und Günter, der Mann von Orlinda, haben ein Fest im Trova Jazz einem netten Lokal mitten in der Stadt organisiert. Es kamen ca. 60 Gäste. Das kann man sich nur hier leisten - bei uns ginge man pleite! Einige, schon etwas angegraute Hobbymusiker verwöhnten uns den ganzen Abend lang mit vor allem spanischer Musik und um 23.00 Uhr kam eine Mariachi-Gruppe, das sind 5 Musiker, in mexikanischem Stil gekleidet, die sowas wie Stimmungsmusik machen mit Trompeten, Gitarren und viel lautem Gesang auf eine gute halbe Stunde vorbei. Mariachi-Gruppen ziehen auf Bestellung von Fest zu Fest und sind sehr gefragt. Man bezahlt pro Musikstück und macht vorher schon aus, wieviel gespielt werden soll.

Weil ungefähr die Hälfte der anwesenden Freunde Guatemalteken waren, wurde das Fest so richtig zu einem einheimischen Event. Man tanzte begeistert, grölte bei den volkstümlichen "Hadern" mit und genoss das recht gute Essen (gebackenes Hühnerfilet und Kartoffelsalat mit den unentbehrlichen Tortillas). Das Bier floss in Strömen und die Stimmung war wirklich gut. Unter den Klängen der Mariachi-Musik wurden die Riesentorten (für jedes Geburtstagskind eine) angeschnitten und das bunte Treiben ging dann bis ca. 2.00 Uhr. Da mussten wir die Musiker eigentlich schon fast auffordern aufzuhören - die hätten noch lange weiter gespielt. Doch es war ja ein Wochentag (am Wochenende kann man das Lokal nicht mieten, außerdem käme das Ganze dann recht teuer, denn dann feiert man sicher bis in der Früh!) und alle mussten am Morgen zur Arbeit.

Es war ein Geburtstagsfest der ganz anderen Art. Sowas erlebt man sicher nur einmal im Leben!

Freitag, 12. Februar 2010

Vulkanismus pur und Herzensangelegenheiten

Gestern waren wir wieder mit einer Gruppe auf unserem "Hausvulkan", dem Pacaya. Es ist unvorstellbar, wie schnell sich so ein aktiver Vulkan verändert. Die Lava tritt nun auf der anderen Seite des Berges aus, der Gipfel hat eine neue Spitze bekommen und es gibt Stellen, an denen die Lava mit lautem Zischen richtig herausgeschleudert wird. Der Zugang zur neuen Lava-Austrittsstelle verläuft über ein großes, erkaltetes Lavafeld und dauert für 500 Höhenmeter ungefähr 1 1/2 Stunden. Man muss höllisch aufpassen und sehr konzentriert gehen, denn die Steine sind zum Teil sehr locker und sehr kantig und schneidig. Vor allem der Abstieg im Finsteren ist recht anstrengend. Für alle, die an Vulkanen interessiert sind, habe ich wieder ein paar Fotos hochgeladen. (Klick auf den Link rechts).

In der Schule wurde heute der Dia del carino gefeiert. Das ist eigentlich der Valentinstag, der hier ganz amerikanisch begangen wird. Herzen überall, Ausgelassenheit und natürlich tonnenweise Süßigkeiten und essbarer Schrott (wie Wilfried das fast food bezeichnet). Der Tag ist hier bei den Lehrern ungefähr so beliebt, wie in unseren Schulen der Faschingdienstag. Auch davon ein paar Fotos.


Ich grüße euch alle, meine Freundinnen und Freunde und leide mit euch mit, wenn ich von den Schneemassen höre, mit denen ihr derzeit zu kämpfen habt!

Sonntag, 7. Februar 2010

Wieder in Guatemala

Am Donnerstag bin ich nach einem fast zweimonatigen Heimataufenthalt wieder in Guatemala eingetroffen. Das Land fühlt sich nun in der Trockenzeit ganz anders an, als in der Regenzeit. Die Sonne ist noch kräftiger und es regnet fast nie, was dazu führt, dass im sonst so grünen Land die Gelb- und Brauntöne überwiegen. Seltsamerweise blühen genau in dieser Zeit viele Bäume in kräftigen Farben wie Rot und Gelb. Es gibt auch einige Baumarten, die nun keine Blätter tragen.

Wir haben dieses Wochenende am Pazifik, genauer gesagt in der Nähe von Las Lisas verbracht. Zum zweiten Mal haben wir den schmalen Sandstreifen, der auf der einen Seite von einem Fluss mit Mangrovenwäldern und auf der anderen Seite vom Meer begrenzt wird, besucht. Ein Belgier hat dort einige Bambus-Hütten und ein Restaurant errichtet. Der dunkle Sandstrand ist sehr sauber und im Meer kann man bei Flut recht gut schwimmen, bzw. sich von den großen Brandungswellen an den Strand spülen lassen. Es war sehr heiß - zeitweise hatte es 37 ° im Schatten. Zum Abendessen gab es frisch gefangenen, gegrillten Fisch oder Cevice (eine Art Salat aus Tomaten und kleinen Garnelen). Es ist wirklich ein idyllisches Plätzchen, wovon ihr euch selbst überzeugen könnt, wenn ihr die Fotos anklickt.