Freitag, 4. Dezember 2009

Rückschau auf eine intensive Reise

Nun bin ich wieder in Guatemala-City. Die Reise ans südliche Ende der Welt ist zu Ende. Gestern habe ich die Fotos durchgeschaut und bearbeitet und da ist mir erst klar geworden, wie intensiv diese vier Wochen eigentlich waren! Ich habe vor unserer Abreise gesagt, dass wir nicht mehr die Gleichen sein werden, wenn wir zurückkommen. Das hat sich noch nie als so richtig erwiesen! Wir mussten auf dieser Reise so flexibel wie noch nie sein - nix war fix, ständig gab es irgendwelche Abweichungen, Hindernisse und Schwierigkeiten. Wir haben sie gemeistert und uns dabei auch noch gut unterhalten, gebildet und zeitweise sogar erholt. Was will man von einer Reise noch mehr? Aber nun im Einzelnen:

Mein letzter Bericht stammt aus Ushuaia. Von dort ging es mit dem Bus nach Puerto Natales, einer Stadt in Chile, die nur über eine Straße aus dem Süden oder über das Meer erreichbar ist. Von hier aus kann man über den Landweg nicht weiter in den Norden Chiles - man muss über Argentinien fahren. Die Stadt selbst hat den Charme einer Goldgräbersiedlung. Die Häuser sind sehr klein und sehen alle ein wenig professorisch aus - Wellblechdächer, dünne Wände aus Holzplatten, einfache Schiebefenster - alles in Leichtbauweise. Dazu ist es doch recht kalt, nach Aussagen unserer Hostel-Wirtin - 15 Grad im Winter - knapp über 0 während unseres Aufenthaltes. Die Häuser sind alle mit Gas beheizt. Dieses wird hier in Chile gewonnen und kostet sehr wenig. Ich möchte einmal diese Stadt durch eine Wärmekamera sehen - der Energieverlust dieser Hütten muss enorm sein! Dafür gibt es überall Energiesparlampen! Wir haben von hier aus den Nationalpark "Torres del Paine" besucht, der wunderschöne Bergpanoramen, idyllische Wasserfälle und eine für uns exotische Tierwelt mit Guanacas, Nandus und Kondoren bietet.

Von Puerto Natales aus fuhren wir mit kleinem Gepäck mit dem Bus nach Calafate, in Argentinien um den Nationalpark "Los Glaciares" mit seinen Riesengletschern zu besuchen. Da die Saison erst im Anlaufen war, bekamen wir 2 Exkursionen zum Preis von einer, und so fuhren wir zunächst ganztägig mit dem Schiff um die drei größten Gletscher von der Wasserseite her zu sehen. Die Gletscher kalben dort eigentlich ständig. Der bekannteste der Gletscher "Perito Moreno" bewegt sich z. B. mit 2 m pro Tag vorwärts. An seinem Ende ist eine Felskante, von welcher große Eisstücke abbrechen, ins Wasser stürzen und als Eisberge ihre Reise antreten. Man fühlt sich unwillkürlich in ein frühes Erdzeitalter versetzt und spürt förmlich die unheimliche Kraft der Natur. Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Bus zu einer Anlage mit Aussichtsstegen. Hier hatten wir die Aussicht auf den Gletscher von oben. Wenn man den Umweltforschern glauben darf, wird es diese Gletscher nicht mehr lange in diesem Ausmaß geben. Umso mehr freue ich mich, sie noch in ihrer ganzen Pracht und Kraft erlebt zu haben.

Nach drei Tagen Calafate ging es zurück nach Puerto Natales, von wo aus wir unseren Weg per Schiff in Richtung Norden fortsetzten. Die Schifffahrtslinie zwischen Puerto Natales und Puerto Montt gilt neben der Hurtig-Linie in Norwegen als schönste Seelinie der Welt. Man fährt ständig durch Kanäle, die manchmal nur sehr schmal sind und verbringt nur einen Tag wirklich auf offener See. Die Landschaft ist bis auf eine Siedlung, nämlich Puerto Eden (dort gingen wir 1 Stunde lang an Land) völlig menschenleer und zeitweise atemberaubend schön. Es gibt wieder Gletscher, Fjorde, bizarre Felsformationen und Wasserfälle zu sehen. Leider blieben die Wale, die um diese Zeit in dieser Gegend eintreffen sollten, aus. Nach 4 Tagen am Wasser kamen wir in Puerto Montt an. Puerto Montt ist eine Stadt, die sich innerhalb eines Jahrzehnts einwohnermäßig vervielfacht hat, derzeit hat sie 120 000 Einwohner. Dies ist vor allem auf die aufstrebende Lachszucht zurückzuführen. Das Hafenviertel dort ist sehr pittoresk und man kann sich sehr gut mit Produkten aus Schafwolle, Guanacowolle und Leder eindecken.

Von Puerto Montt aus ging es nach Bariloche in Argentinien, einer Landschaft, die sehr stark an das Salzkammergut erinnert. Wunderschöne, klare Seen, schneebedeckte Berge rundum und die Stadt fremdenverkehrsmäßig voll aufgeschlossen. Nach einer Nacht und einem guten Abendessen in Puerto Montt ging es wieder mit dem Bus mit "Cama" (Bett) 20 Stunden lang nach Buenos Aires. Die Busse sind wirklich sehr angenehm, man kann schlafen und bekommt ein Service wie im Flugzeug: Stewards bringen Mahlzeiten und Getränke und die Boardtoilette ist auch gut benutzbar. Am Busbahnhof angekommen, wurde mir noch in einer Drängerei aus meinem Rucksack ein Täschchen mit sämtlichen Ladegeräten (für die Kamera, für die Handys) gestohlen (Taschendiebe sind hier genauso geschickt wie überall auf der Welt!), doch im Busbahnhof kann man sich Handyladegeräte um 3 Euro kaufen - ich habe den Verdacht, dass sie das, was dort gestohlen wird, gleich wieder verkaufen... :-)

In Buenos Aires begaben wir uns wieder in die alte Bed & Breakfast - Villa, in der wir vor 4 Wochen nach unserem Unfall einen Teil unseres Gepäckes gelassen hatten (damit wir nicht soviel zu schleppen brauchten), genossen die Stadt noch einen Tag zu Fuß und einen Tag mit ausgeborgten Fahrrädern, wobei das bunte Künstlerviertel "La Boca", in dem Tango getanzt, gemalt und vor allem verkauft wird, und der sehr morbid wirkende Friedhof "Ricoletta" die Höhepunkte waren. Da unser Flugzeug nach Guatemala schon vor 6 Uhr früh startete, fuhren wir nach einem ausgiebigen "Grillabendessen" (gegrilltes Rindfleisch zählt zu den besonderen Gaumenfreuden hier in Argentinien) noch vor Mitternacht zum Flughafen, verbrachten dort die letzten Stunden und flogen dann mit Landungen in Peru (Lima) und Costa Rica (San Jose) zurück nach Guatemala-City.

Eine ereignisreiche, interessante Reise hat ihr Ende gefunden. Und dass sie dieses Ende gefunden hat, ist wohl nicht zuletzt den beiden Schutzengeln zu verdanken, die uns begleitet haben!



Zusammenfassend kann ich über Argentinien und Chile folgendes sagen:

Die Menschen in diesen beiden Ländern sind grundsätzlich freundlich und hilfsbereit. Die Argentinier strahlen vielleicht noch mehr Lebensfreude und Fröhlichkeit aus, scheinen aber auch die Geschäftstüchtigeren zu sein. Der Lebensstandard in Chile ist niedriger als in Argentinien, ebenso das Preisniveau. Während man in Argentinien knapp unter dem europäischen Preisniveau liegt, ist Chile vor allem was die Gastronomie betrifft, viel billiger. Man hat den Eindruck, dass durch die Erdöl- und Erdgasfunde in beiden Ländern das Sparen von Energie kein Thema ist, was in der wenig massiven Bauweise zum Ausdruck kommt.

In beiden Ländern sind eigene Zugänge für Behinderte und Behindertentoiletten Standard und man fühlt sich, außer vielleicht in Teilen von Buenos Aires, sehr sicher. Die Kriminalitätsraten sind niedrig (in Chile sogar die niedrigsten von Süd- und Mittelamerika). In beiden Ländern sind derzeit Frauen als Ministerpräsidentinnen an der Macht, was in den sonst vom Machismo geprägten Ländern Süd- und Mittelamerikas beachtlich ist.

Hat man früher die Besitzer der riesigen Estanzias (Farmen mit Viehzucht) beneidet bzw. bekämpft, hat man heute den Eindruck, dass diese durch die Konkurrenz am Weltmarkt sehr zu kämpfen haben. Man hört immer wieder, dass Estanzias nur duch Engagement im Fremdenverkehr lebensfähig sind. Viele Farmer verlassen auch ihr Land, was bei der Abgeschiedenheit in den Weiten der Pampas nicht verwunderlich ist. Da die Ureinwohner beider Länder im Prinzip ausgerottet wurden, gibt es auch das Problem des Rassismus, das z. B. Guatemala sehr prägt, eigentlich nicht. Selten sieht man vor allem im tiefen Süden Menschen, die so ähnlich aussehen wie Innuit. Sie wirken aber integriert und betätigen sich häufig im Fremdenverkehr z. B. als Fremdenführer. Die Urvölker Chiles und Argentiniens haben nicht viele Spuren hinterlassen. Was noch an Zeugnissen aus jener Zeit vorhanden ist, wird wohl fremdenverkehrsmäßig ausgeschlachtet und vom Kunsthandwerk nachempfunden, hat aber wohl wenig Wirkung ins Jetzt. Dies gilt vor allem für den Süden beider Länder, den ich bereist habe. In Chile gibt es noch eine größere Population der Mapuche, die auch immer wieder ihre Rechte einfordert, aber weiter im Norden lebt.

Die Nachbarschaft zwischen Argentinien und Chile fühlt sich ähnlich an wie jene zwischen Österreich und Deutschland. Das kleine Chile scheint ein wenig unter Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem großen Nachbarn zu leiden. Kleine Sticheleien von beiden Seiten gehören offensichtlich zum guten Ton und kommen fast in jeder Unterhaltung vor, die sich mit beiden Staaten beschäftigt.

Auffallend ist auch in beiden Ländern der deutsche Einfluss. Sehr viele Deutsche haben nach dem 1. und auch nach dem 2. Weltkrieg den Weg nach Chile oder Argentinien gefunden und das Land mitgeprägt. Viele Gaststätten, Geschäfte und auch Straßen tragen deutsche Namen und man findet auch immer wieder Menschen, die noch Deutsch sprechen und dies auch gerne tun.

Ich füge diesem Bericht einen bunten Reigen von Fotos von dieser Reise an. Die Bildunterschriften geben Auskunft über das Abgebildete. (Link links: Bunter Bilderbogen Patagonien 2009).

Damit verabschiede ich mich bis Februar - ich bin in der Zeit in Österreich. Da wir vorhaben im März wieder eine interessante Reise (geplant ist das Urwaldgebiet der Moskitia in Honduras) zu unternehmen, wird mein nächster Bericht vermutlich aus dieser Ecke der Welt stammen.
Allen meinen LeserInnen wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Irene

Sonntag, 15. November 2009

Am Ende der Welt

Derzeit befinde ich mich in Ushuaia, der suedlichsten Stadt der Welt, die sich selbst als das "Ende der Welt" bezeichnet. Diese kleine Stadt, direkt am Meer gelegen, lebt fast ausschliesslich vom Fremdenverkehr. Die Kreuzfahrtschiffe in Richtung Antarktis liegen hier im Hafen. Ich wuerde auch gerne eine Antarktis-Fahrt machen, aber die Preise sind fuer mich einfach nicht bezahlbar: Die Fahrten dauern mindestens 11 Tage und kosten zwischen 8000 und 10.000 Euro! Wir haben heute mit jungen Leuten aus Holland gesprochen. Sie haben eines der sehr wenigen Last-Minute-Tickets ergattert und zahlen pro Person nur 4000 Euro... fuer eine Lehrerin im Sabbatical kein Thema!
Wir bewegen uns also eher im Nahbereich und haben schon einen wunderschoenen, ganztaegigen Ausflug in den Beagle-Kanal (bekannt als Maghellan-Strasse) unternommen. Die Fahrt ging mit einem Katamaran zuerst zur Isla de Pajaros (Vogelinsel), auf der sehr viele Kormorane nisten, zur Insel der Seeloewen und schliesslich an den Strand der Pinguine. Danach besuchten wir eine Estanzia (sowas wie eine grosse Farm) mit angeschlossener Walforschungs-Station (gefoerdert von einer Mineraloelfirma, die hier in der Naehe die Erdoelquellen ausbeutet- was man nicht alles aus schlechtem Gewissen tut...). Ein junger Wissenschaftler erklaerte uns anhand von Skeletten die Welt der Wale, von denen es hier vor allem die kleineren Arten gibt. Schliesslich ging die Fahrt im Bus weiter, vorbei an riesigen Flaechen zerstoerten Urwaldes. 250.000 Biber treiben hier ihr Unwesen. Sie wurden vor ca. 20 Jahren mit einem Paar eingefuehrt und entwickelten sich zur absoluten Plage. Sie werden doppelt so gross wie die kanadischen Biber und haben zum Leidwesen der Menschen hier auch noch ein minderwertiges Fell. Sie bauen ueberall, wo kleine Wasserlaeufe sind ihre Daemme und setzen damit ganze Waelder unter Wasser, was ein gigantisches Waldsterben zur Folge hat. Am Ende unseres Ausfluges besuchten wir noch eine Schlittenhunde-Station. Hier wird eine eigene Misch-Rasse, die besonders widerstandsfaehig ist, gezuechtet.
Gestern besuchten wir den Nationalpark. Wir wanderten auf sehr schlammigen Wegen ca. 4 Stunden durch den patagonischen Urwald. Die Baeume hier wachsen sehr langsam, werden extrem alt und haben ganz kleine Kronen und kleine Blaetter. Irgendwie wirken sie wie grosse Buxbaeume. Die Fauna ist in diesen Waeldern vor allem durch Wildgaense und Hasen bzw. Kaninchen vertreten. Ein frecher Raubvogel bettelte um Anteile an der Jause.

Heute haben wir noch das hiesige Museum besichtigt. Es ist in einem ehemaligen Gefaengnis untergebracht, denn auch hier, wie an so vielen abgelegenen Plaetzen der Welt, haben Straeflinge die erste Infrastruktur aufgebaut.
Morgen geht es weiter nach Chile: Punta Arenas ist dort unsere erste Station. Die Fahrt dorthin dauert wieder ca. 12 Stunden, was aber in den recht guten Bussen hier keine grosse Strapaz ist. Wir werden dort nur uebernachten und weiter nach Puerto Natales fahren. Dort beginnen die grossen Gletscher der Anden... Im Bilderarchiv sind wieder einige Fotos zu sehen - bei Interesse daran, einfach ein Klick auf den Link rechts. Nun freue ich mich auf Chile - vielleicht gibt es auch dort eine gute Versorgung mit Computern, dann melde ich mich wieder mit einem Bericht.

Samstag, 7. November 2009

Patagonien I

Seit meinem letzten Eintrag ist sehr viel passiert: Da ich diesen Blog auf einem PC in einem Hostel schreibe, muss ich mich kurz halten...
An unserem ersten Reisetag hier in Argentinien hatten wir mit unserem gemieteten "Wohnmobil" einen boesen Unfall verursacht durch einen Reifenplatzer. Der Wagen war nicht mehr steuerbar, krachte in die Leitplanken und ueberschlug sich. Gottseidank ist uns gar nichts passiert. Wir hatten nicht einmal einen groeberen Schock. Der Selbstbehalt fuer die Versicherung war zu bezahlen, dafuer bekamen wir von der Firma die schon bezahlt Automiete zurueck.
Zuerst wollten wir so schnell als moeglich wieder nach Guatemala zurueck, doch es war keine Umbuchung moeglich. Nach ein paar Tagen in Buenos Aires beschlossen wir unsere Reise mit dem Bus fortzusetzen. Derzeit befinden wir uns in Puerto Madryn. Von hier aus haben wir heute einen Ausflug zur Halbinsel Valdes unternommen. Wir haben dort eine Seeloewenkolonie, Guanakos und Wale gesehen. Letztere leider nur sehr weit entfernt, denn die Whale-watching-Boote konnten wegen des hohen Seeganges nicht starten.
Wir fahren morgen noch einmal mit dem Bus zur Whale-watching - Station - vielleicht kann ich morgen schon Walfotos liefern....
Auf jeden Fall hat uns der Urlaub bisher ganz schoen gefordert, was Flexibilitaet und gute Nerven betrifft. Wir hoffen, dass es nun ein wenig ruhiger weiter geht.
Einige Fotos koennt ihr wie immer mit einem Klick auf den Link rechts sehen.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Sehenswürdigkeiten nur für Einheimische

Ein Ausflug in eine Gegend ohne jegliche Touristen ist schon was Feines! Vergangene Woche war ich mit einem Kollegen aus der Österreichischen Schule und einer Voluntärin aus der Casa Hogar in El Estor, nahe der Atlantikküste Guatemalas. Markus, der Lehrer aus dem Colegio Austriaco musste dort den Besuch der Frau Ministerin Schmid vorbereiten. Sie besucht am 30. Oktober die zweisprachige Landschule von El Estor, die von Österreich unterstützt wird. Diese zweisprachigen Schulen bieten Unterricht in Spanisch und in der regionalen Mayasprache. Besucht werden diese Schulen ausschließlich von indigenen Kindern. Der Staat Guatemala unterstützt Schulen dieser Art nicht, da offensichtlich kein Interesse an der Pflege der Mayasprachen besteht. So ist man dort auf Hilfe von außen angewiesen. Um diese auch weiterhin sicher zu stellen, karrt man die Frau Minister in diesen Ort nahe am Ende der Welt. Ich würde gerne ihr Gesicht sehen, wenn das Auto den Rumpel-Weg zur Schule befährt... :-)

Nach getaner Arbeit fuhren wir ein paar Kilometer aus dem Ort hinaus und hielten am Eingang zu einer Klamm (neudeutsch auch Canyon genannt). Diese Klamm befuhren wir mit einem kleinen Boot flussaufwärts. Die Wände des Canyons sind mit wunderschöner Vegetation bedeckt und das Wasser des kleinen Flusses ist glasklar. Flussabwärts schwammen wir und ließen uns von der Strömung treiben - und das in völliger Ruhe und ohne Menschen rundherum: ein Erlebnis der besonderen Art!

Ein paar Kilometer weiter: Die nächste Erholungsoase - ein Thermalwasserfall! Man stelle sich vor: mitten im Regenwald fließt ein größerer, klarer ganz normaler Bach. In diesen mündet ein zweiter in Form eines Wasserfalls. Das Besondere daran ist, dass dieser Zufluss sehr warm, man könnte sagen heiß ist. Man schwimmt also durch recht kühles Wasser in Richtung Wasserfall und dieser ist in seiner Wärme grad noch erträglich - ein paar Grade mehr und man würde sich verbrennen. Dazu riecht es stark nach Schwefel, denn das Wasser ist schwefelhaltig. Die Haut und die Haare sind nach dieser Wasserfall-Dusche weich und samtig. Und das alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit - keine Turisten und nur ganz wenige Einheimische.

Den Abschluss unseres zweitägigen Ausflugs bildete ein wundervoller Fischschmaus in einem einfachen Strandbeisl bestehend aus frischem Seefisch und "handgeschnitzten" Pommes.

Schade, dass die Frau Minister all diese Dinge nicht genießen wird können .... :-)

Dienstag, 27. Oktober 2009

3 Tage reisen und leben mit guatemaltekischen Jugendlichen

Noch total voll von Eindrücken setze ich mich jetzt gleich an den Laptop und versuche ein bisschen von dem zu vermitteln, was ich in den letzten Tagen erlebt habe:

Am Sonntag sollte es um 5.00 Uhr von der Casa Hogar (eine Art Kinderheim für Indiginas, das von Österreich aus gefördert wird) losgehen. Die beiden Zivildiener Lukas und Reinhard, die Volontärin Bettina, die guatemaltekische Frau des Direktor des Hauses und 23 Kinder und Jugendliche und ich mit einem Bus voller Lebensmittel, mit einigen geborgten Zelten (leider zu wenige!) und viel guter Laune, ab in Richtung Semuc Champey, einem Naturwahrzeichen Guatemalas.

Es begann schon anders: Lukas und Bettina erwischten die Grippe - wir fuhren also zu dritt los mit den 23 Jugendlichen von 12 - 18 Jahren, statt um 5.00 Uhr um 7.00 Uhr, aber so genau ist das hier in Guatemala nicht. Der Bus erwies sich auch als Hit der besonderen Art. Schon nach ca. einer Stunde des weiten Weges (ca. 8 Stunden) lag unser Chauffeur unter dem Bus, die Bremsen funktionierten nicht richtig - 30 Minuten mit Werkzeug aus einem kleinen Werzeugkasten geschraubt und gezangelt und weiter ging es - nicht ohne dass sich der Fahrer heftig bekreuzigte! Ca. 20 km vor Semuc Champay, im letzten Ort vor unserem Reiseziel , kam das Aus: Hier geht es nicht weiter mit dem großen Bus - also einen Pickup mieten - alles umladen - alle hinten auf die Ladefläche - und weitergerumpelt über eine sehr steile, schmale und schlechte Straße bis zum "Hotel" .... Hier dürfen wir im Garten campieren. Das "Hotel" gehört einem Italiener aus der Gegend von Mailand (!) - er hat hier einige Zimmer gebaut und kocht italienisch. Hungrig wie wir sind möchten wir den mitgebrachten Gemüse-Eintopf, den ich am Vortag mit Wilfried gekocht habe, am offenen Feuer aufwärmen. Da es nach dem Aufstellen der Zelte schon dunkel ist, kommen wir nicht mehr zum Holz sammeln. So können wir auch nicht kochen - aber die Kinder wissen sich zu helfen: Sie gehen einfach zu einer nahegelegenen Hütte, in der Indiginas wohnen und lassen dort die 3 Töpfe am offenen Feuer aufwärmen. Danach geht es satt und müde ins Zelt. Die Nacht ist, typisch für den Regenwald, feucht, und eher untypisch, relativ kühl.

Am nächsten Tag marschieren wir begleitet von einem jungen Führer ungefähr 45 Minuten lang nach einem Frühstück aus Bohnen und Tortillas durch den Regenwald an den Fluss mit den vielen wunderschönen, klaren, natürlichen Schwimmbecken. Das Wetter ist sehr schön und alle genießen das Schwimmen und auch die Aussicht vom "Mirador", einem Aussichtspunkt, hoch über dem Fluss. Nur wenige der Jugendlichen schwimmen gut, eigentlich gar keiner - Vorsicht ist also angebracht und Reinhard und ich wechseln uns in der Aufsicht ab. Zeitweise fühle ich mich in Zeiten von Sommersportwochen in Österreich versetzt...

Die Jugendlichen haben ständig Hunger: Es werden wieder Tortillas besorgt (man bekommt sie hier gegen Bezahlung in vielen Häusern), dazu gibt es Sardinen aus Dosen, dann Kekse, Mandarinen, Chips usw. usw.

Am Nachhauseweg schlägt unser Führer einen kleinen Pfad durch den Regenwald vor - er sei kürzer... Nach ca. 1 Stunden wissen wir, dass sich unser Führer in der Einschätzung der Länge des Weges geirrt hat, es wird langsam dunkel. Wir kommen an armseligen Hütten vorbei und ich sehe Menschen, die genauso arm leben wie in Kambodscha: ohne Strom, ohne sauberes Wasser - hier zeigt sich Guatemala als Entwicklungsland! Nach 1 1/2 Stunden kommen wir müde bei unseren Zelten an - wir sind froh, dass wir es ohne Verletzungen geschafft haben, denn der Weg war schwer zu begehen und unser Führer ziemlich unfähig.

Nach einem Abendessen bei unserem Gastgeber (Suppe mit Gemüse und großen Hendlstücken) gibt es noch ein Lagerfeuer, ein Trommelkonzert des Chefs des Hauses mit einigen Freunden und dem Braten von Würsteln und Marshmallows. Wieder ist die Nacht nach diesem sehr heißen Tag eher kühl und kurz: Wir beginnen um ca. 5.30 zusammenzupacken, denn die Pickups sollen uns um 7.00 Uhr abholen. Sie stehen auch fast pünktlich da, verlangen aber nun statt der ausgemachten 5 Quetzal 7,50 Quetzal pro Person für den Transport. Dona Martha, die Frau des Direktors der Casa Hogar, ist nicht bereit den höheren Preis zu zahlen, und so stehen wir eine Stunde lang mit unserem Gepäck da und warten die Verhandlungen ab. Diese verlaufen nicht erfolgreich und die beiden Pickupfahrer verlassen uns mit viel Geschimpfe. Plötzlich taucht ein anderer Pickup auf, der bereit ist uns um den Preis von 5 Quetzal /Person zu transportieren. Also - alles aufladen und zweimal fahren. Unterwegs entledigt sich der Fahrer der beiden großen, prall gefüllten Müllsäcke, die wir in guter europäischer Manier mitgenommen haben um sie der Müllabfuhr in der Hauptstadt zu überlassen, indem er sie einfach über eine steile Böschung in den Regenwald wirft. Mir blutet mein Umweltschützer-Herz, aber was soll`s - das ist Guatemala!

Mittlerweile ist es 9 Uhr und wir fahren mit großer Verspätung mit unserem Bus ab. Unterwegs steht der Verkehr plötzlich. Wir erfahren, dass Indiginas die Straße aus Protest blockiert haben. Sie verlangen eine Land- und Agrarreform. Diese ist hier schon seit Jahrzehnten ein Thema. Es ist hier wie in vielen anderen Ländern Mittel- und Südamerikas: Wenige reiche Großgrundbesitzer besitzen den Großteil des Landes. Die indigene Bevölkerung, meist Mayas, haben nur ganz kleine Felder (Milpas genannt) und kämpfen ständig ums Überleben. Nach meiner Rückkehr habe ich erfahren, dass die Proteste landesweit laufen. Die Hauptstadt ist voll von Militär. Wir hoffen, dass es zu keinen größeren Ausschreitungen kommt.

Zuerst heißt es, dass die Straße bis zum Abend blockiert sein wird - wir haben noch ca. 4 Stunden Fahrt und es gibt keine Ausweichmöglichkeit! Es gibt zwar eine Tankstelle, aber keine Toilette. Die Mädchen beschließen, auf die Suche nach einem Klo zu gehen. Ich begleite sie. Wir marschieren einen kleinen Weg durch den Wald entlang. Meiner Meinung nach, gäbe es hier genügend Freiluft-Kloplätze - doch das ist für die Mädchen hier kein Thema. Schließlich kommen wir zu einigen ärmlichen Hütten. Die Mädchen gehen zielstrebig zu einem kleinen Holzverschlag mit Plastikfolien-Tür. Das ist das ersehnte Klo! Ich hätte den Wald bevorzugt, doch so habe ich auch erlebt, wie Toiletten im Regenwald aussehen! (siehe auch Foto im Fotoarchiv).


Als wir zurückkommen, fließt der Verkehr wieder und wir setzen unsere Fahrt fort. Der Fahrer möchte anscheinend die verlorene Zeit einholen und fährt wie ein Wilder. Am Anfang zittere ich noch mit, indem ich das Geschehen auf der Straße mitverfolge, dann denk ich, dass das nur meinen Nerven schadet und beginne mich in mein Buch zu vertiefen.

Um ca. 18.00 treffen wir in der Hauptstadt ein. Es war ein interessanter Ausflug und ich war oft gezwungen Spanisch zu sprechen (zu stammeln wäre wahrscheinlich die bessere Beschreibung). Die Jugendlichen hier unterscheiden sich von den Jugendlichen in Österreich nicht grundsätzlich. Sie lieben ähnliche Musik (manche spanische Schmachtfetzen würden allerdings bei uns nicht gut ankommen), die Mädchen kreischen genau so pubertäer und die Burschen müssen sich profilieren. Was vielleicht der größte Unterschied ist: Die Jugendlichen sind unheimlich gut im Improvisieren, wenn etwas nicht funktioniert, sie sind ziemlich diszipliniert, recht bescheiden, "g`schamig" und ständig hungrig (ich hab nicht den Eindruck, dass Mädchen hier einen Schlankheitswahn haben!). Es gibt wenig Streitereien und alle greifen bei nötigen Arbeiten zu. Nach unserer Ankunft in der Casa Hogar habe ich ein ähnliches Gefühl wie nach einem Schikurs: Durchatmen und froh sein, dass alles gut gegangen ist...

Wenn ihr auch einen optischen Eindruck von diesem Ausflug haben wollt - Klick auf den Link rechts.

In den nächsten Tagen werde ich noch über den Ausflug nach El Estor berichten und dann verabschiede ich mich nach Patagonien.



Mittwoch, 7. Oktober 2009

Mitten im guatemaltekischen Leben

Nach 2 Wochen ohne Internet (ein Draht am Dach war korrodiert und es kann hier sehr lange dauern, bis jemand von der Telefongesellschaft kommt), melde ich mich wieder direkt aus dem guatemaltekischen Leben, in das ich wiederum ein wenig tiefer eingetaucht bin.

Vor ca. 2 Wochen verließ uns nicht nur das Internet, sondern auch unser Auto. Genauer gesagt, hatte ich einen kleinen Auffahrunfall (Gottseidank kein Personenschaden und auch kein Schaden am anderen Auto) und Wilfrieds Auto steht seither in der Reparaturwerkstätte. Da mein Kurs in einem anderen Viertel der Stadt stattfindet, muss ich das Verkehrsmittel aller armen Guatemalteken wählen: den städtischen Bus. Nun muss man dazu wissen, dass die städtischen Busse besonders gefährdet sind: ca. 90 Buschauffeure wurden dieses Jahr (allein in Guatemala-City) schon erschossen. Warum? Das weiß man nicht so genau. Irgendwie ist das so eine Mafia-Geschichte: Die Buslinien sind an verschiedene "Gesellschaften" vergeben und man munkelt, dass die Fahrer dann dran glauben müssen, wenn die "Schutzgebühr" nicht entrichtet wurde. Aber wie gesagt: Man (der Europäer) weiß es nicht genau... Auf jeden Fall fahren hier nur arme Leute mit dem Bus. Auf die Frage an einige Lehrer der Österreichischen Schule, wie oft sie mit dem Bus gefahren seien, lagen die Antworten zwischen nie bis höchstens einmal!

Also: Ich schließe mich also täglich an die Zivildiener der Casa Hogar (das ist das österreichische Sozialprojekt für Indio-Kinder hier) an, die auch im Amerikanischen Institut Spanisch-Kurse besuchen und mit dem Bus dorthin gelangen (Zivis gehören auch zu den Armen!). Ich gehe von der Österreichischen Schule bis zur Casa Hogar zu Fuß (ca. 10-15 Minuten) - klingt für österreichische Ohren ganz normal, ist es aber nicht! Hier geht kein Weißer (und schon gar keine weiße Frau) zu Fuß! Mindestens jedes 3. Auto hupte mich auf meinem Weg an... Dann marschierten wir über eine steile "Treppe" durch das Dorf Santa Rosita (siehe Foto) zur Bushaltestelle. Die Busfahrt kostet 1 Quetzal = ca. 8 Cent. Die Busse sind in abenteuerlichem Zustand und meist sehr voll. In manchen Bussen stehen beim Ein- und beim Ausgang bewaffnete Wächter - die ganze Fahrt über. Je nach Buschauffeur gibt es laute Rap-Musik oder auch ohrenbetäubende Latino-Schmachtfetzen. Oft steigen Händler ein, die im Bus alles mögliche verkaufen wollen. Ein paarmal gab es auch musikalische Darbietungen von behinderten Menschen (z. B. Blinden), die während der Fahrt im Bus stehen und singen und danach einfach absammeln gehen. Hier hat sich zu meiner Überraschung gezeigt wie solidarisch diese armen Menschen sein können: Fast jeder im Bus hat den Behinderten ein paar Münzen gegeben! Diese Menschen leben selbst von der Hand im Mund, aber einem offensichtlich Behinderten geben sie noch etwas ab! Da könnten sich die Reichen dieses Landes eine Scheibe abschneiden, denn ich finde es z. B. unmöglich, dass sich Guatemala nun mit einem Hilferuf an die internationale Öffentlichkeit wendet, weil in den Trockengebieten Hunger herrscht. Hier im Land gibt es soviele steinreiche Menschen! Würde man diesen Reichtum nur etwas mehr besteuern, würde man den Grundbesitz nur etwas besser aufteilen, müsste in Guatemala kein Mensch hungern!

Aber das ist wiederum eine andere Geschichte...

Ich habe von meinen Busfahrten und von den Menschen in den Bussen deshalb nur so wenige Fotos, weil ich in diesen Bussen eine von ihnen sein wollte - nicht die Touristin, die sich an der Armut "ergötzt".

So habe ich wieder einen Schritt tiefer ins guatemaltekische Leben getan - trotzdem, und das will ich nicht verhehlen, werde ich froh sein, wenn das Auto fertig repariert ist...

Sonntag, 20. September 2009

Traumhafter Regenwald

Heute nachmittags sind wir von einem 2 1/2 tägigen Trip in den Regenwald zurückgekommen. Noch ganz überwältigt von der gigantischen Natur in den letzten Urwäldern Guatemalas habe ich mich gleich hingesetzt um diesen Beitrag zu verfassen.

Das Gebiet um die Maya - Ausgrabungen von Tak alik ab aj beherbergt nur wenige Dörfer. Alles übrige ist Regenwald. Von den Dorfbewohnern wird recht viel Kaffee angebaut und auch Gummibäume werden zur Kautschuk-Gewinnung angezapft. Erstmals habe ich gesehen, wie man die Kaffeekirschen weiter verarbeitet (siehe Fotos).
In einem der Dörfer hat man in einer Art Öko-Turismus-Projekt Quartiere mitten im Regenwald gebaut. Die Zahl der Quartiere ist gering und jetzt in der Regenzeit verirren sich auch nur wenige Menschen hierher. Unser Haus im Regenwald war wirklich ein Hit (die Fotos zeigen die Stimmung dort nur ansatzweise). Es gab zwar fließendes Wasser, aber keinen elektrischen Strom. Die Beleuchtung bestand aus Petroleumlampen, die am Abend von einem Mann angezündet wurden. Im Wohn- Schlafraum 5 Stück und im Bad eine, die ein unheimlich warmes Licht verbreiteten - ich überlege, mir in Graz wieder ein paar Petroleumlampen zu zulegen!

Bei den Wanderungen durch den Wald bin ich vom Staunen nicht herausgekommen. Die Pflanzenwelt ist einfach beeindruckend. Leider gibt es außer den vielen Vögel, die aber leider meist so hoch oben in den Bäumen sitzen, dass man sie kaum sieht und vielen Schmetterlingen aller Größen und Farben, kaum Tiere. Die Schmetterlinge kann man schwer fotografieren, weil sie sich selten irgendwo niederlassen. Ich hoffe irgendwann einmal einen der grellblauen, vogelgroßen Falter irgendwo sitzend anzutreffen - bisher sind sie zu meinem Leidwesen nur dauernd herumgeschwirrt!
Die Temperatur ist im Vergleich zum Klima in der Hauptstadt sehr schweißtreibend - sicher über 30 °. Da tut ein Bad in den idyllischen Becken des Wasserfalls sehr gut. Übrigens: Das Wasser ist nicht kalt - es hat geschätzte 26 - 28 °.
Die indigene Bevölkerung war in diesem Landesteil auf eine fast unterwürfige Art und Weise freundlich. Ich vermute, dass diese Unterwürfigkeit von der Abhängigkeit dieser Menschen von ihren Fincabesitzern kommt. Die meisten Indiginas haben nur ein ganz kleines Stück Land, auf dem sie etwas zum Eigengebrauch anbauen können. Der größte Teil des Landes gehört den Großgrundbesitzern. Die Indios arbeiten für sie als Kaffeepflücker oder verdienen sehr wenig Geld sehr mühsam auf den Zuckerrohrfeldern.
Für mich war dieser Ausflug wieder einmal ein besonderes Highlight. Ich liebe den Regenwald und die Möglichkeit mitten drin zu wohnen und mit dem Geschrei der Vögel am Morgen aufzuwachen und am Abend die Tropfen des allabendlichen Regens auf die Riesenblätter fallen zu hören. Schön, wenn man diesen Wald so als Idylle erleben darf und nicht mit seinen Tücken, den er als Lebensraum hat, kämpfen muss.

Mittwoch, 16. September 2009

Schön, dass es hier einen Nationalfeiertag gibt!

Vergangenes Wochenende war dank des Nationalfeiertages am Dienstag, dem 15. 9., ein verlängertes, da die Schule den Montag frei gegeben hat. Wir nutzten die Gelegenheit mit einem jungen Paar (David und Kati) einen Ausflug in ein von der Hauptstadt weiter entferntes Gebiet zu unternehmen - in eine entlegene Region an der mexikanischen Grenze.

Wir verließen Guatemala-City am Freitag zu Mittag und fuhren in der ersten Etappe bis Huehuetenango, eine Stadt fast 2000 m hoch gelegen mit ca. 60.000 Einwohnern. Nach einer Übernachtung dort, ging der Weg weiter in Richtung Cimarron - ein einzigartiges Naturphänomen: Es ist ein kreisrundes Loch inmitten einer Hochebene mit einem Durchmesser von 172 m und einer Tiefe von 160 m. Am Grund dieses Lochs, das von kerzengeraden Felswänden begrenzt ist, wachsen hohe Tropenbäume. Hin und wieder wagen es Bergsteiger sich auf den Grund abzuseilen - ein mühsames Unterfangen (vor allem der Aufstieg!).

Nach diesem beeindruckenden optischen Eindruck ging es auf Schotterstraßen weiter bis zu einem kleinen Dorf namens Yalambojoch. Hier steht auf einem Hügel das Lebenswerk eines schwedischen Lehrers: Eine Schule für die Indiokinder der Umgebung - sehr sauber - sehr gut organisiert - sehr beeindruckend! In dieser Schule gibt es so etwas wie einen ausgebauten Dachboden mit unzähligen Betten. Gegen ein kleines Entgelt kann man hier schlafen, was wir auch gerne taten. Bevor wir uns in unser Riesenschlafzimmer begaben, besorgten wir uns im Dorf noch etwas zu essen. Die Besitzerin der Tienda (des kleinen Landens) an der Hauptstraße kochte uns in ihrer "Rauchkuchl" (man kocht dort in jedem Haus auf offenem Feuer) eine Hühnersuppe mit Gemüse und Tortillas - sehr lecker - sehr finster und sehr einfach (oder auch ärmlich). Gleichzeitig organisierten wir uns einen Führer mit Pferd für unseren Trip am nächsten Tag zur Laguna Brava, einem der größten Seen Guatemalas mit im Bergland und im Regenwald - einsam und fern jeglicher Zivilisation. Der Schwede erklärte uns noch, dass diese Gegend an der Grenze zu Mexiko von großen Schmugglerbanden geprägt sei und dass dort vor allem Drogen, Alkohol und Benzin über die Grenze geschmuggelt würden.

Am nächsten Morgen ging es los - das Pferd wurde mit unserem Proviant und den Schlafsäcken beladen und unser Führer mit seinem Sohn gingen den durch die Regenfälle der Regenzeit sehr aufgeweichten Weg voran in Richtung See. Unterwegs begleiteten uns farbenfrohe Schmetterlinge und vor allem auch ein glasklarer, kleiner Fluss, der schließlich in den See mündet. Nach ca. 2 1/2 Stunden Marsch in flottem Tempo steht man plötzlich vor dem durch seine türkise Färbung fast kitschig wirkenden See. Ein Bad im kühlen Wasser war uns sehr willkommen, denn die Temperaturen während der Wanderung waren schon sehr schweißtreibend. Dann bezogen wir unsere Unterkunft bestehend aus Hütten, die nichts außer einem Bettgestell aus Holz ohne Matratze enthielten. Die mitgebrachten Liegeunterlage und der Schlafsack verhinderten nicht, dass ich meine Knochen einzeln spürte - doch die Suche nach einer einigermaßen bequemen Schlafposition war schließlich von Erfolg gekrönt und ich schlief tief und fest in dieser stillen und absolut dunklen Landschaft (natürlich gibt es keine Elektrizität!) - bis, ja bis ein ohrenbetäubender Lärm, ein Geschrei und das Leuchten von Taschenlampen außerhalb unserer Hütte uns weckten. Wilfried wollte gleich nachsehen, was los ist - ich hielt ihn zurück und erfuhr später, dass sie das ganz gleiche Szenario sich auch eine Hütte weiter zwischen Kati und David abspielte. Mein erster Gedanke war: Jetzt werden wir von einer Schmugglerbande überfallen. Wir hörten einige Männer laut in einer uns nicht verständlichen Sprache schreien, Pferde trampeln... ich begann still zu überlegen, was ich von meinen Habseligkeiten anbieten könnte: Meine Kamera, meine Uhr, ein bisschen Geld - hoffentlich reicht das.... Es vergingen bange 10 Minuten, dann war uns klar, dass sie es nicht auf uns abgesehen hatten. Unser Führer unterhielt sich mittlerweile mit den Ankömmlingen, man hörte das Splittern von Holz, das für ein Lagerfeuer gefällt wurde und dann wurde bis 1/2 4 Uhr früh gefeiert - lautstark und alkoholträchtig. Am frühen Morgen bereiteten wir unser Frühstück zu und konnten einige der insgesamt 6 - 8 Männer in Augenschein nehmen - es ist uns bis heute nicht klar, um wen es sich dabei handelte - auf jeden Fall haben sie in den noch frei stehenden Hütten übernachtet und uns Gott sei Dank ungeschoren gelassen!

Nach dem Frühstück verließen wir den See wieder, wanderten zurück ins Dorf und fuhren über einen imposanten Gebirgszug eine Schotterstraße entlang, die uns in Höhen bis zu 3000 m führte. Zeitweise regnete es ein wenig und auf 3000 m hatte es ein wenig geschneit! Die Menschen, die in dieser Höhe leben, sind sehr arm. Die Vegetation ist karg, man sieht ein paar Ziegen und Schafe und das war`s dann auch schon! Die Hütten sind klein und sehr ärmlich, die Menschen sind in Schafwollkleider gehüllt. Kommt man wieder ins Tal in Grenznähe, gibt es auch Dörfer, die aus wunderschönen großen, oft einstöckigen Häusern bestehen: In dieser Landschaft kann man solche "Reichtümer" nicht mit redlicher Arbeit erwerben - das sind die Häuser der Schmuggler, vor allem die der Drogenschmuggler. Guatemala ist ein Umschlagplatz für Drogen - hier gehen die Haupttransportwege für Rauschgift aus Mexiko durch.

Wir fuhren wieder bis Huehuetenango, übernachteten dort und machten uns am nächsten Morgen auf den Heimweg, der uns immer wieder an Prozessionen wegen des Nationalfeiertags vorbeiführte. Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene liefen mit Fahnen in der Hand durch die Dörfer - geschmückte Autos begleiteten sie. Manche Umzüge wirkten auf mich ein wenig wie Faschingsumzüge - doch das ist ihre Art zu feiern. Guatemalteken sind sehr nationalbewusst!

Und der Nationalfeiertag hat uns diesen wunderschönen Ausflug in eine Ecke Guatemalas ermöglicht, die die meisten Guatemalteken selbst nicht kennen!

Sonntag, 6. September 2009

Würstel grillen am Vulkan

Es ist uns gelungen Wilfrieds Kurzvideo von unserem 2. Pacaya-Besuch auf das richtige Format zu trimmen. Hier ist es:


Freitag, 4. September 2009

Verschiedenheiten und Unterschiede

Zu meinem heutigen Bericht gibt es nur wenige Fotos. Ich bin in letzter Zeit nicht zum Fotografieren gekommen, weil ich täglich (Montag - Freitag) einen Spanisch-Kurs besuche.

Ich möchte heute über die Dinge, Beobachtungen und Erlebnisse erzählen, die mir hier besonders auffallen - die anders sind als zuhause oder auch anders als in anderen Ländern der 3. Welt.


1. Die große Menge an reichen Leuten (wahrscheinlich nur hier in der Hauptstadt):

Es ist unwahrscheinlich, was man hier für Autos und für Häuser sieht. Riesige Allradfahrzeuge, vor allem deutscher Herkunft (BMW, Audi usw) prägen hier das Straßenbild. Es gibt hier Typen, die hat man bei uns noch gar nicht gesehen - wahrscheinlich, weil sie sich keiner leisten kann!!


2. Die Hausangestellten (muchachas und jardinieres):

Wenn ich am Freitag und am Montag selbst koche und dafür beim Obst- und Gemüsestandl in unserer Nähe einkaufe, sehe ich nur Hausangestellte bei der Arbeit. Muchachas mit Schürzen bekleidet kaufen ein, putzen, beaufsichtigen Kinder, Jardinieres (Gärtner) putzen Fenster und Autos (gehört zu ihren Aufgaben), stutzen Rasen, schneiden Sträucher usw. Man sieht NIE Weiße an oder in ihren Häusern arbeiten. Grade früher war ich einkaufen - natürlich die einzige Weiße - bleibt ein riesiger Allradwagen vor dem Standl stehen. Die darin sitzende Weiße hupt, zeigt einem der Standler er soll herkommen und "bestellt" bei ihm eine Ananas. Sie steigt nicht einmal aus - das wäre wahrscheinlich unter ihrer Würde!


3. Die Wichtigkeit der Hygiene bzw. der Sauberkeit


Im Gegensatz zu anderen Ländern der 3. Welt ist Guatemala geradezu klinisch sauber! Man sieht ständig Menschen kehren und putzen. Man legt auch großen Wert auf saubere Kleidung und das Zähneputzen ist sowieso fast ein Kult! Es kann passieren, dass man in einem Restaurant auf der Toilette mehrere Leute antrifft, die sich die Zähne putzen, denn das tut man normalerweise nach jeder Mahlzeit. Sogar unsere Muchacha, Analfabetin und einfache Frau vom Land, putzt sich jedesmal die Zähne, bevor sie sich auf den Weg nachhause macht!

Ebenso gibt es einen "Duschkult". Jede Muchacha hat in dem Haus, in dem sie arbeitet ein Anrecht auf eine eigene Dusche. Man duscht mehrmals pro Tag. Wilfried hat mir erzählt, dass z. B. sichtbares Schwitzen (Schweißflecken unterm Arm u. ä.) total verpönt sind. Die Kinder in der Schule beginnen sofort zu kichern, wenn sie so etwas entdecken.

Man putzt sich auch nicht die Nase in der Öffentlichkeit. In der Schule verlassen die Kinder das Klassenzimmer um sich zu schnäuzen!

Wie diese Dinge am Land gehalten werden, weiß ich noch nicht. Aber ich denke, dass es dort doch etwas anders sein wird, da die Einrichtungen nicht vorhanden sind. Man hat am Land zwar fast überall Strom, aber fließendes Wasser ist eher selten. Ähnlich wie in Kambodscha kann es einem aber auch hier passieren, dass eine chic gekleidete Frau bei einer armseligen Hütte - ihrem Heim - aus dem Bus steigt .

Auf saubere Kleidung wird auch unter den Indiginas Wert gelegt. An Flüssen, Bächen und Seen sieht man sie Wäsche waschen (was die Wasserqualität nicht gerade verbessert!).


4. Ausgehgewohnheiten und Ausgehzeiten


Abends ist hier in der Stadt "tote Hose". Es gibt nur wenige Lokale. Wenn man feiert tut man das im privaten Kreis. Ab 22.00 Uhr sind kaum Autos unterwegs. Die Kinder reicher Leute mieten sich zu verschiedenen Anlässen Lokale und feiern dort sozusagen exklusiv - beginnen ihre Feste aber spätestens um 19.00 Uhr!!! - Da spielt sich bei unseren Jugendlichen noch gar nichts ab! Feste dauern auch kaum länger als bis 24.00 Uhr. Man hat Angst im Finsteren unterwegs zu sein.


5. Waffen

Das Straßenbild der Stadt wird von Waffenträgern geprägt. Alle Banken, aber auch viele Geschäfte (manchmal auch z. B. Schuhgeschäfte oder Stoffgeschäfte) haben mindestens einen Wächter vor der Tür, der eine Pumpgun oder eine halbautomatische Waffe umgehängt hat. Auch die österreichische Schule ist durch eine große Wachmannschaft gesichert. Wenn man in die Schule will, muss man durch ein großes eisernes Tor mit Guckloch, das erst nach einer eingehenden Prüfung geöffnet wird. Die Wachmannschaft der Schule gehört der Bewachungsfirma "Golan" an - der Chef der Firma kommt aus Israel!

Manchmal, vor allem am Land sieht man auch Weiße (hier Chapin genannt) ganz offen Waffen tragen - meist großkalibrige Handfeuerwaffen (Glocks sollen besonders beliebt sein). Das Foto im Webalbum zeigt einen Mann, der in einem Schnellimbiss sein Hendl isst und dabei ganz ungeniert eine Pistole am Gürtel trägt. (Wilfried hat ihn dabei fotografiert).


Es gibt sicher noch viele Besonderheiten, die einer Europäerin wie mir im Laufe der Zeit hier auffallen werden. Interessierte werden in diesem Blog immer wieder davon lesen können.



Dienstag, 25. August 2009

Marktfotos jetzt sichtbar!

Mir wurde gemeldet, dass der Link zu den Fotos vom Markt nicht funktioniert. Ich habe das jetzt in Ordnung gebracht. Die Fotos sind jetzt hoffentlich für alle Interessierten sichtbar!

Montag, 24. August 2009

Tikal - das nationale Wahrzeichen Guatemalas

Ich sitze auf einer Steinpyramide hoch über den Urwaldbäumen. Man hört Tukane schreien, Brüllaffen brüllen und unter mir breitet sich das Grau des Nebels am frühen Morgen aus. Ein Webervogelmann plustert sein schwarz-gelbes Gefieder auf und versucht durch laute Schreie die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu locken. Langsam bahnt sich die Sonne einen Weg durch die Dunstschicht und Tempel für Tempel, Pyramide für Pyramide tauchen aus dem dichten, grünen Blätterdach aus. Die Stimmung ist mystisch und man kann sich nicht vorstellen, dass hier einmal eine Stadt mit 100.000 Einwohnern stand.

Was ist geblieben? Die Ruinen einer dekadenten Oberschicht, dem Adel der Mayas, die ihre Untertanen mit einem heute sehr grausam anmutendem Glauben gefügig machten. Die erhaltenen Tempel sind zum Teil Opferstätten, zum Teil Grabmäler und nur ganz selten Reste von Verwaltungsgebäuden oder Wohnstätten der Reichen. Die Behausungen des Volkes sind restlos verschwunden, weil sie ja nur aus primitive Hütten aus Holz mit Palmzweigen gedeckt bestanden.

Was war so grausam an diesem Glauben der Mayas, die oft als friedvolles, ruhiges Volk dargestellt werden? Die Religionsausübung dieser Hochkultur forderte vor allem Verehrung und Opfer für viele verschiedene Götter. Diese Verehrung fand in der grausamen Opferung von Menschen ihren Ausdruck. Im günstigen Fall wurden Gefangene anderer Stämme in brutalen Ritualen geopfert (Kriege wurden nicht nur deswegen geführt um das eigene Gebiet zu erweitern, sondern vor allem auch um Gefangene für Opferungen zu machen). Waren diese nicht vorhanden, mussten die eigenen Mitbürger daran glauben - bevorzugt Jungfrauen, Kinder - ja es galt als besondere Gabe, wenn man eines seiner Kinder an die Götter "verschenkte". Die persönlichen Opfer bestanden aus Blutopfern in Form von Aderlassen. Die Männer zerschnitten dabei ihre Penisse (die männlichen Mayas hatten offensichtlich ein anderes Verhältnis zu ihrem "kleinen Mann", als die heutigen Männer :-), die Frauen zerschnitten ihre Zungen. Diese persönlichen Opfer war auch ein Mittel zur Erreichung des Zustandes der Extase, in der man die Barriere zwischen natürlichem und übernatürlichem Reich überwinden konnte.

Die Mythologie der Mayas ist für meine Begriffe sehr schwer nachvollziehbar. Die Götter, die Schöpfungsgeschichte, das Verhältnis zu den Götter- und Unterwelten sind für mich sehr fremd anmutend, ja teilweise sogar abstoßend.

Sehr eigenartig erscheint mir auch "das Ballspiel", das aber nicht nur Spektakel und Unterhaltung war, sondern vielmehr Ritual, in dem es um Leben und Tod ging. Der Kopf der Verlierer wurde häufig nach ihrer Opferung in Kautschuk gehüllt und als "Ball" im nächsten Spiel verwendet!

Ich persönlich sehe die Kultur der Mayas als eher "kleine" Erscheinung im großen Schauspiel der Weltkulturen, denn sie stand eigentlich nur kurze Zeit in Blüte ( ca. 700 Jahre lang, 250 - 900 n. Chr. ), vorher 2000 v. Chr. - 250 n. Chr. entstanden nur kleine, dörfliche Siedlungen ohne große kulturelle Bedeutung und 900 n. Chr. bis 1600 n. Chr. war die Zeit des Verfalls.

Die wirklich großen Errungenschaften der Blütezeit waren hauptsächlich auf dem Gebiet der Astronomie und der Mathematik (z. B. die Erstellung eines sehr genauen Kalenders), während andere Entwicklungen völlig fehlten, wie z. B. die Erfindung des Rades! Trotzdem erscheint diese Hochkultur interessant und ich glaube, dass dies vor allem im Fehlen von Informationen begründet ist. Die spanischen Konquistatoren haben beinahe alle schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet und so ist man heute stark auf Spekulationen und Interpretationen angewiesen und dies verstärkt die mystische Ausstrahlung dieser Kultur.

Mir persönlich hat vor allem die Lage der Maya-Heiligtümer Tikals mitten im Urwald gefallen, das Zusammenspiel von Natur und Kultbauten und die Kraft, mit der die Natur ihren Raum zurückerobert, was man vor allem an den nicht freigelegten Tempeln sieht, von denen oft nur die Spitze sichtbar ist.

Ich werde im Laufe meines Aufenthaltes hier noch einige Relikte dieser Kultur besuchen und auch immer wieder darüber berichten. Vielleicht ändert sich mein Eindruck noch...

Donnerstag, 20. August 2009

Würstel statt Marshmallows - Vulkan II

Weil ich nun einmal zwei Söhne habe und beiden das gleiche hier in Guatemala zeigen wollte, führte uns der Weg vorige Woche noch einmal auf den Pacaya, den aktiven Vulkan in der Nähe der Hauptstadt Guatemala City. Und diesmal bot sich uns ein ganz anderes Bild. Während die benachbarten Vulkane, die wir bei unserem letzten Ausflug im kitschigen Abendlicht gesehen haben, diesmal in den Wolken verschwanden, war der Gipfel des Pacaya ganz frei. Außerdem war es ziemlich windstill und das erleichterte den Aufenthalt am Lavastrom erheblich. Diesmal hatten wir Würstchen mitgebracht, die uns als Jause nach dem Aufstieg sehr schmeckten. Wir sahen nun auch erstmals die Stelle, wo die Lava aus dem Boden tritt. Die Fotos sollen wiederum einen Eindruck von diesem einmaligen Naturschauspiel vermitteln.

Dieses Wochenende verbringen wir in Tikal. Nächste Woche gibt es dann Fotos und einen Bericht von dieser berühmten Maya - Stadt.

Montag, 17. August 2009

SCHEINwerfer an! Der große Maturaball

Am vergangenen Freitagabend fand in der Österreichischen Schule der alljährliche Maturaball statt. Unter dem Titel "Gran Baile de Austria" luden Eltern und Schüler der Maturaklasse ab 20 Uhr ins nobelste Hotel der Stadt, dem Camino Real.

Der erste Eindruck dort war ein wirklich nobler - edle Blumengestecke, festlich gekleidete Männer (manche sogar im Frack), herausgeputzte Frauen (Abendroben in allen Regenbogenfarben) und nervöse Schülerinnen und Schüler prägten das Bild im eigentlichen Ballsaal und in einem zweiten Saal, in dem auch einige große Tische standen - auch unserer, den wir mit netten Kollegen aus der Schule teilten. Eröffnet wurde mit einer traditionellen Polonaise. Mädchen in weißen Kleidern, Jungs in Anzügen und mit weißen Handschuhen "bewaffnet" (wie einst bei uns in der Tanzschule :-). Auch der Walzer mit der Mama bzw. dem Papa wurde zelebriert - wenn auch etwas holprig und hölzern - man merkt: Es ist nicht ihre Musik!

Dann folgte eine kurze Ansprache des Direktors, bei der auffiel, dass die bei uns so üblichen Begrüßungen von Ehrengästen völlig entfiel (obwohl der österreichische Konsul, der Direktor der deutschen Schule und auch andere lokale Größen da waren).

Danach begann die Band (bestehend aus ca. 10 Musikern - allein 4 Sängern) recht ohrenbetäubend zu spielen. Überraschend für mich war, dass die Musik (Merengue, Salsa) offensichtlich alle Altersgruppen anspricht. Es tanzen alle - Opa, Oma, Papa, Mama, Kind und Enkelkind - und es sind alle begeistert. Im Ballsaal versteht man sein eigenes Wort nicht, daher bin ich sehr froh, dass wir im anderen, ruhigeren Saal sitzen.

Nach ca. einer Stunde wurde das Essen serviert: Salat als Vorspeise, dann Huhn und Rindssteak mit Beilagen und schließlich so etwas wie ein kleiner Kuchen - nicht schlecht, aber für ein so feines Hotel auch nicht weltbewegend.

Um ca. 23.30 Uhr folgte die Mitternachtseinlage, gestaltet von der Volkstanzgruppe der Schule, geleitet von Wilfried.

Schon beim Einmarsch spürte man förmlich die Spannung: Wird der Bandltanz aufgehen oder nicht? Es ist schon lustig, die Guatemalteken in Lederhosen und Dirndln zu sehen (ich hab übrigens auch mein Dirndl angezogen, passend zu Wilfrieds Trachtenoutfit).

Die Darbietung klappte wunderbar und - das ist auch ein Unterschied zu unserer Mentalität - der Erleichterung darüber wurde sofort mit lauten Jubelrufen (sowohl aus dem Publikum, als auch von den Volkstänzern selbst) Ausdruck verliehen. Obwohl man sonst hier im Land das Gefühl hat, dass eine eher ruhige Mentalität vorherrscht, bricht dann das südliche Temperament hervor. Beim Tanz der Holzhackerbuam wurden die Hacken etwas übermütig geschwungen, sodass es so mancher Zuschauer ein wenig mit der Angst zu tun kriegt. Aber auch dieser Teil gelang fehler- und unfallfrei und der Auftritt wurde von allen gebührend gefeiert. Sogar der Herr Direktor ließ sich zu einem Lob mit kleinen Einschränkungen (a bissl übermütig war`n sie schon...) herab.

Um 1.00 Uhr war der ganze Zauber dann vorbei. Die Maturanten ziehen dann weiter zu privaten Parties und alle anderen verlassen das Hotel mit dem Gefühl etwas Besonderes erlebt zu haben. Dieser Ball ist für die Eltern und Angehörigen ungeheuer wichtig. Er ist nämlich der Beweis dafür, dass ihre Kinder es geschafft haben. Die Kinder der aufsteigenden Mittelklasse, die unbedingt noch weiter nach oben will - und um dieses Ziel zu erreichen nimmt so manches Elternpaar einen Kredit auf für den Kauf eines Fracks oder eines Abendkleides - für den Ball der Bälle . Ich habe den Eindruck, dass es in dieser Gesellschaftsschicht sehr stark um "Schein" und nicht wirklich um "Sein" geht.

Dienstag, 11. August 2009

Markt ohne Schreier

Nachdem ich nun schon zweimal (mit Georg und Angie und mit Chris und Eva) auf einem der größten Märkte des Landes in Chichicastenango war, möchte ich heute die Stimmung auf guatemaltekischen Märkten schildern.

Der größte Teil eines typischen guatemaltekischen Marktes ist mit Planen überdacht. Unter diesem Dach gibt es Marktstände mit allem, was das Land zu bieten hat: Obst, Gemüse, Fleisch, Gewürze, Schnitzereien und Waren aus Holz, Stoffe, Taschen, Hüte und auch die typischen Trachten der Indiginas, der indigenen Urbevölkerung Guatemalas, den Nachkommen der Mayas. Diese Trachten der Frauen sind sehr bunt und bestehen aus einem Rock (eine Art Wickelrock), corte genannt, einer Bluse, mit der Bezeichnung huipiles und einem Gürtel - faja. Alle Stoffe sind handgewebt und jedes Dorf hat seine eigenen Muster für die huipiles. Am Land tragen fast alle Frauen diese typische Kleidung. Die Tracht der Männer ist nicht mehr so weit verbreitet und besteht auch aus sehr bunten Kleidungsstücken. Einer nicht ganz langen Hose (7/8), einem Hemd und einem meist schwarzen Hut.

Auf einem guatemaltekischen Markt geht es, gemessen an der Menge an Leuten, die sich durch die engen Marktgassen schieben, nicht sehr laut zu. Die Händler sind nicht aufdringlich, nennen aber für die Gringos (hellhäutige Ausländer) überhöhte Preise, die man mit ein wenig Handeln um ein Viertel reduzieren kann.

Die Lebensmittel sehen recht appetitlich aus und es gibt überraschend wenige Fliegen, auch an den Fleisch- und Fischständen.

Da die Indiginas sehr kleine Menschen sind (dem Chris gehen sie gerade bis zum Bauch), haben wir Europäer einen guten Überblick über das Angebot.

Besonders beeindruckend für uns ist natürlich das Obst- und Gemüseangebot: Mangos, Papayas, riesige Ananas, Bananen in verschiedenen Größen (von Zwergbananen bis Platanos, den riesigen Kochbananen) und Farben (rote, gelbe, grüne), Litschis, Äpfel, Weintrauben, Pfirsiche, Feigen, Drachenfrüchte.... An Gemüse wird alles angeboten, was es bei uns auch gibt. Dazu eine große Artenvielfalt an Bohnen, viele verschiedene Kürbisarten und sehr viel Mais, einem Hauptnahrungsmittel hier in Guatemala. Sowohl das Obst, als auch Gemüse sind wunderschön und auch beeindruckend groß. So könnte man sich hier wirklich gesund ernähren, wenn man nicht immer wieder den Eindruck hätte, dass die Firma Bayer, die hier eine große Niederlassung hat, beim Gemüse- und Obstanbau stark mitmischt und mit ihren Dünge- und Spritzmitteln für Riesenkarotten, Megasalat und Mamutpapayas sorgt.

Meinem Ernährungsstil kommt diese Vielfalt auf jeden Fall entgegen!



Dienstag, 4. August 2009

Lavaströme und Marshmallows


Der Pacaya gehört zu den aktiven Vulkanen Guatemalas. Er ist mit seiner Höhe von 2.550 m von der Hauptstadt aus gut zu sehen. Nach einer ca. einstündigen Anfahrt quer durch die Stadt (eine wirklich spannende Sache hier, das Autofahren!) kommen wir an der Talstation des Nationalparks an, wo ein wenig Eintritt zu bezahlen ist und wo ein Führer unsere Minigruppe (Georg, Angie, Wilfried und ich) übernimmt. Der Aufstieg führt zunächst über Waldwege (wo zwei giftige Schlangen unseren Weg kreuzen - siehe Foto!), später über Lavasand und schließlich über Lavageröll fast bis zum Gipfel. Wir nehmen den Anstieg erst am späten Nachmittag in Angriff, da wir die Lava bei Dunkelheit sehen wollen. Je näher wir zum Gipfel kommen, umso stärker kommt der Wind auf und entwickelt sich schließlich zum Sturm. Das Panorama, das drei weitere Vulkane in unmittelbarer Nähe zeigt und die Farben des Himmels sind einfach traumhaft, fast kitschig. Der Aufstieg erweist sich als ziemlich anstrengend und der Führer legt ein ziemlich resches Tempo vor. An der Flanke des Pacaya zeigt sich bald ein rötlicher Schein - hier fließt die Lava. Wir nehmen noch einmal all unsere Kräfte zusammen, trotzen dem Wind, der uns fast umweht und stehen schließlich am Lavastrom, der mit überraschend großer Geschwindigkeit an uns vorbeizieht. Wir stehen auf erkalteten Lavaplatten (die trotzdem ziemlich warm sind), an denen man genau sehen kann, wie die Lava geflossen und erstarrt ist. Unter diesen Platten brodelt es und man sieht es in Spalten und Ritzen leuchten - auch unter uns ist Lava! Unser Führer zieht Marshmallows aus seinem Rucksack, befestigt sie an einem Ast, den er unterwegs geschnitten hat und brät sie über dem Lavastrom, dem wir uns bis auf einen halben Meter nähern können. Eine immense Hitze strahlt dieses flüssige Gestein aus dem Inneren der Erde aus! Die Marshmallows verkleben unsere Hände und in Folge auch unsere Kameras, aber wir wollen sie nicht ablehnen. Unser Führer ist sehr nett und will uns eine Freude mit dem klebrigen Zeug machen. Nach einigen Fotos - die meisten sind durch den starken Sturm etwas verwackelt - machen wir uns auf den Rückweg, den wir uns vorsichtig mit Taschenlampen bewaffnet durch die Nacht bahnen. Um ca. 22.oo Uhr kommen wir wieder bei unserem Auto an, nehmen den Führer ins nächste Dorf mit (er nimmt für die gesamte Tour umgerechnet ca. 10 €) und treten die Rückfahrt in die Hauptstadt an. Dort angekommen genehmigen wir uns ein Bier in einem der wenigen Beiseln, die es hier gibt. Etwas erschöpft und voll der Eindrücke fallen wir gegen Mitternacht in unsere Betten. Der Pacaya war ein Erlebnis der besonderen Art!

Angie hat ein Kurzvideo vom Lavastrom gedreht. Auf den Pfeil klicken und los geht`s


Freitag, 31. Juli 2009

So wohnt man hier (aber leider nur manche!)

Bevor ich mich mit Georg und Angie auf die Reise zu den Sehenswürdigkeiten begebe, möchte ich noch gerne schildern wie ich da wohne. Wilfrieds Haus liegt auf einem Hügel hoch über der Stadt, die einem, wenn man aus Fenstern bzw. von der Terrasse blickt, zu Füßen liegt (siehe auch Link zu Bildern rechts).

Das Haus steht in einer sog. Condominion, das sind "Siedlungen", die aus Einzelhäusern bestehen (jedes Haus sieht anders aus) und die eingezäunt und bewacht sind. Bei der Ein- und Ausfahrt braucht man eine Genehmigung, die kontrolliert wird. Die Anlage wird von Gärtnern und anderen Angestellten gepflegt. Ständig sieht man Leute kehren, Rasen mähen, Blumen pflegen. Die Häuser sind alle sehr groß und manche sind richtige Villen. Hier wohnen die Reichen des Landes und nachdem die Österreicher hier auch zu den Reichen gehören, wohnen hier und in den umliegenden Condominions auch die Lehrer der österreichischen Schule, die es in Guatemala-City gibt.

Jede Familie, die hier lebt, beschäftigt mindestens eine Muchacha und meist auch einen Gärtner, manchmal auch noch ein Kindermädchen. Man kommt sich vor wie im vorigen Jahrhundert. Die Muchachas kochen, waschen, putzen, passen auf die Kinder auf und kriegen dafür umgerechnet € 100 - 200 im Monat. Manche wohnen bei ihren Dienstgebern, meist in kleinen fensterlosen Kammern. Doch sie haben "Anspruch" auf eine eigene Toilette und eine Dusche. Unsere Muchacha Luisa (sie ist eine sehr nette, zierliche, und ausgesprochen verlässliche Frau, die weder lesen noch schreiben kann) kommt dreimal in der Woche für 6 - 7 Stunden und erledigt in dieser Zeit alle anfallenden Hausarbeiten und serviert das Mittagessen. Der Gärtner kommt 14tägig und ist nicht nur für die Pflanzen, sondern auch für das Putzen der vielen Fenster zuständig. Das Leben in dieser Gesellschaftsschicht lässt sich mit dem unserer reichen Ahnen (so wir welche hatten) im 18. und 19. Jahrhundert vergleichen. Vielleicht hat man anfangs fast so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn man so bedient wird, andererseits ist es eine Tatsache, dass jede der armen Frauen hier glücklich ist, eine gute Stelle als Muchacha zu haben, denn damit ist das Überleben der Familie gesichert.

So lebe ich hier ein Leben, das mit dem in Österreich nicht vergleichbar ist. Es ist eine einmalige Erfahrung und ich muss ehrlich gestehen: Ich genieße es sehr!

Montag, 27. Juli 2009

Pazifik-Wochenende: Ausflug in die Ruhe

Am Freitag konnte ich mein Gepäck am Flughafen abholen (juhuu!) - ich hatte schon befürchtet, dass es irgendwo in den unendlichen Weiten des Flughafens London Heathrow verschwunden ist. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann schon in Richtung Pazifik. Man fährt dorthin etwas 2 1/2 Stunden über eine Autobahn. Links und rechts grüßen die Vulkane - meist etwas mystisch in Nebel gehüllt. Die Hauptstraße (von denen es nur wenige gibt) sind recht gut befahrbar, doch die guatemaltekische Fahrweise ist kriminell. Überholmanöver links und rechts sind ganz normal und an Verkehrsvorschriften wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Überholverbote hält sich kein Mensch. Sobald man die Autobahn verlassen hat, werden die Straßen recht schlecht und in den Ortschaften am Pazifik gibt es zahlreiche Schwellen, die, wenn man sie übersieht, leicht einen Achsbruch verursachen können. Die Häuser bzw. Hütten entlang des Weges zeugen von der großen Armut, in der ein Großteil der Menschen dort lebt. Ich habe mir vorgenommen dieser Armut bei Gelegenheit einen eigenen Beitrag zu widmen. Heute ist mir eher nach der Dokumentation eines ruhigen, erholsamen Wochenendes in einem netten Bungalowdorf. Mit gutem Essen (es gibt hier prima Fisch und gute Meeresfrüchte) in schöner Umgebung, den Blick auf ein wildes Meer gerichtet, im Pool plätschernd und die Seele baumelnd. Das Wetter ist recht schön (d.h. manchmal etwas bewölkt - in der Nacht hat es intensiv geregnet) und heiß - ca. 35 Grad - auch während des Regens oder wenn Wolken aufziehen. Der Standard in diesen Tourismuseinrichtungen reicht von sehr einfach bis sehr luxuriös. "Unser" Dorf, von dem ihr Bilder auf der Diashow sehen könnt, gehört zur Mittelklasse. Man bezahlt hier für einen Bungalow mit 6 Schlafgelegenheiten, einer Küche, Bad und Klo ca. 70 $ pro Nacht. Weil bei uns das Wasser einige Male ausgefallen ist, hat uns der Besitzer diesen Preis für 2 Nächte berechnet. Der Besitzer der Anlage, der im "Zivilberuf" Bankangestellter ist, ist übrigens schwul und lebt diese Orientierung auch ganz öffentlich aus. Er wechselt alle paar Stunden seinen Stringtange, trägt immer die farblich abgestimmten Accessoires dazu und macht keinen Hehl aus seiner Homosexualität. Dies ist in einem Land, das eigentlich vom Machismo geprägt ist, sehr mutig! Er wird aber hier von allen akzeptiert und wie mir scheint, auch geachtet. Man sieht: Eine starke Persönlichkeit überwindet alle Grenzen - sogar hier!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Angekommen (gut, wäre übertrieben)

Ich bin um 19.00 Uhr Ortszeit (2 Uhr früh MEZ) in Guatemala-City angekommen. Die Anreise war eine der stressigsten meines Lebens. In London habe ich den Flieger nach Dallas versäumt, weil wir so lange am Rollfeld gestanden sind. Ein mitfühlender British-Airways-Mitarbeiter hat mich dann von American Airlines auf British umgebucht und ich konnte mit Verspätung doch noch nach Dallas. Dort hatte ich nur 1 Stunde Zeit für die Einreiseformalitäten (wie immer ein Wahnsinn in den USA), für die Gepäckabholung (Gepäck war natürlich nicht da) und das Einchecken. Der Flughafen ist riesig, die Wege weit und der Stress dementsprechend hoch. Erreiche die Maschine mit 200 Puls im letzten Moment. Man will mir einreden, dass das Gepäck wohl direkt nach Guatemala geschickt worden sei, was ich natürlich nicht glaube. In Guatemala angekommen, ist es natürlich nicht da, genausowenig wie eine Person, die das Fehlen des Gepäckes aufnimmt. Nach einer Stunde nimmt jemand meine Beschwerde auf und vertröstet mich auf den nächsten Tag - nun bin ich gespannt.
Mein erster Eindruck hier: Regenzeit - die Wolken hängen tief. Ich wohne auf einem Hügel und beim Schreiben dieses Berichtes (gekleidet in einen geborgten Bademantel) wende ich meinen Blick auf die Stadt, die mir zu Füßen liegt - fast kitschig! Ich harre der Dinge, die noch auf mich zukommen und grüße alle meine FreundInnen in der Heimat!

Irene

Samstag, 18. Juli 2009

Vor dem Abflug

Noch 3 Tage bis zu meiner Abreise. Die letzten Impfungen sind verabreicht. Der Camper ist verkauft. Die Wohnung ist auf Vordermann gebracht und alles Organisatorische ist erledigt.
Guatemala - ich komme!!!
Ich werde von Wien über London nach Dallas und von dort nach Guatemala-City fliegen.
All meine Freundinnen und Freunde und lieben Bekannten, die sich für diesen Teil der Welt und das Leben dort (genauer gesagt "mein" Leben dort) interessieren, möchte ich auf diesem Weg meine Eindrücke und Erlebnisse schildern. Für den optischen Eindruck werden Fotos sorgen.
Ich freue mich auf Rückmeldungen und Bemerkungen von eurer Seite - ihr seid meine Verbindung zu meinem "alten" Leben und zur Heimat!

Irene