Dienstag, 4. August 2009

Lavaströme und Marshmallows


Der Pacaya gehört zu den aktiven Vulkanen Guatemalas. Er ist mit seiner Höhe von 2.550 m von der Hauptstadt aus gut zu sehen. Nach einer ca. einstündigen Anfahrt quer durch die Stadt (eine wirklich spannende Sache hier, das Autofahren!) kommen wir an der Talstation des Nationalparks an, wo ein wenig Eintritt zu bezahlen ist und wo ein Führer unsere Minigruppe (Georg, Angie, Wilfried und ich) übernimmt. Der Aufstieg führt zunächst über Waldwege (wo zwei giftige Schlangen unseren Weg kreuzen - siehe Foto!), später über Lavasand und schließlich über Lavageröll fast bis zum Gipfel. Wir nehmen den Anstieg erst am späten Nachmittag in Angriff, da wir die Lava bei Dunkelheit sehen wollen. Je näher wir zum Gipfel kommen, umso stärker kommt der Wind auf und entwickelt sich schließlich zum Sturm. Das Panorama, das drei weitere Vulkane in unmittelbarer Nähe zeigt und die Farben des Himmels sind einfach traumhaft, fast kitschig. Der Aufstieg erweist sich als ziemlich anstrengend und der Führer legt ein ziemlich resches Tempo vor. An der Flanke des Pacaya zeigt sich bald ein rötlicher Schein - hier fließt die Lava. Wir nehmen noch einmal all unsere Kräfte zusammen, trotzen dem Wind, der uns fast umweht und stehen schließlich am Lavastrom, der mit überraschend großer Geschwindigkeit an uns vorbeizieht. Wir stehen auf erkalteten Lavaplatten (die trotzdem ziemlich warm sind), an denen man genau sehen kann, wie die Lava geflossen und erstarrt ist. Unter diesen Platten brodelt es und man sieht es in Spalten und Ritzen leuchten - auch unter uns ist Lava! Unser Führer zieht Marshmallows aus seinem Rucksack, befestigt sie an einem Ast, den er unterwegs geschnitten hat und brät sie über dem Lavastrom, dem wir uns bis auf einen halben Meter nähern können. Eine immense Hitze strahlt dieses flüssige Gestein aus dem Inneren der Erde aus! Die Marshmallows verkleben unsere Hände und in Folge auch unsere Kameras, aber wir wollen sie nicht ablehnen. Unser Führer ist sehr nett und will uns eine Freude mit dem klebrigen Zeug machen. Nach einigen Fotos - die meisten sind durch den starken Sturm etwas verwackelt - machen wir uns auf den Rückweg, den wir uns vorsichtig mit Taschenlampen bewaffnet durch die Nacht bahnen. Um ca. 22.oo Uhr kommen wir wieder bei unserem Auto an, nehmen den Führer ins nächste Dorf mit (er nimmt für die gesamte Tour umgerechnet ca. 10 €) und treten die Rückfahrt in die Hauptstadt an. Dort angekommen genehmigen wir uns ein Bier in einem der wenigen Beiseln, die es hier gibt. Etwas erschöpft und voll der Eindrücke fallen wir gegen Mitternacht in unsere Betten. Der Pacaya war ein Erlebnis der besonderen Art!

Angie hat ein Kurzvideo vom Lavastrom gedreht. Auf den Pfeil klicken und los geht`s


2 Kommentare:

  1. Hallo Irene,
    lese alle deine berichte und lebe so ein bisschen mit!
    alles gute und liebe grüße
    günther

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  2. Lieber Günter!
    Freue mich über dein Interesse. Ich hoffe, du hast schöne Ferien. Melde mich demnächst per Mail. lg. Irene

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