Dienstag, 11. August 2009

Markt ohne Schreier

Nachdem ich nun schon zweimal (mit Georg und Angie und mit Chris und Eva) auf einem der größten Märkte des Landes in Chichicastenango war, möchte ich heute die Stimmung auf guatemaltekischen Märkten schildern.

Der größte Teil eines typischen guatemaltekischen Marktes ist mit Planen überdacht. Unter diesem Dach gibt es Marktstände mit allem, was das Land zu bieten hat: Obst, Gemüse, Fleisch, Gewürze, Schnitzereien und Waren aus Holz, Stoffe, Taschen, Hüte und auch die typischen Trachten der Indiginas, der indigenen Urbevölkerung Guatemalas, den Nachkommen der Mayas. Diese Trachten der Frauen sind sehr bunt und bestehen aus einem Rock (eine Art Wickelrock), corte genannt, einer Bluse, mit der Bezeichnung huipiles und einem Gürtel - faja. Alle Stoffe sind handgewebt und jedes Dorf hat seine eigenen Muster für die huipiles. Am Land tragen fast alle Frauen diese typische Kleidung. Die Tracht der Männer ist nicht mehr so weit verbreitet und besteht auch aus sehr bunten Kleidungsstücken. Einer nicht ganz langen Hose (7/8), einem Hemd und einem meist schwarzen Hut.

Auf einem guatemaltekischen Markt geht es, gemessen an der Menge an Leuten, die sich durch die engen Marktgassen schieben, nicht sehr laut zu. Die Händler sind nicht aufdringlich, nennen aber für die Gringos (hellhäutige Ausländer) überhöhte Preise, die man mit ein wenig Handeln um ein Viertel reduzieren kann.

Die Lebensmittel sehen recht appetitlich aus und es gibt überraschend wenige Fliegen, auch an den Fleisch- und Fischständen.

Da die Indiginas sehr kleine Menschen sind (dem Chris gehen sie gerade bis zum Bauch), haben wir Europäer einen guten Überblick über das Angebot.

Besonders beeindruckend für uns ist natürlich das Obst- und Gemüseangebot: Mangos, Papayas, riesige Ananas, Bananen in verschiedenen Größen (von Zwergbananen bis Platanos, den riesigen Kochbananen) und Farben (rote, gelbe, grüne), Litschis, Äpfel, Weintrauben, Pfirsiche, Feigen, Drachenfrüchte.... An Gemüse wird alles angeboten, was es bei uns auch gibt. Dazu eine große Artenvielfalt an Bohnen, viele verschiedene Kürbisarten und sehr viel Mais, einem Hauptnahrungsmittel hier in Guatemala. Sowohl das Obst, als auch Gemüse sind wunderschön und auch beeindruckend groß. So könnte man sich hier wirklich gesund ernähren, wenn man nicht immer wieder den Eindruck hätte, dass die Firma Bayer, die hier eine große Niederlassung hat, beim Gemüse- und Obstanbau stark mitmischt und mit ihren Dünge- und Spritzmitteln für Riesenkarotten, Megasalat und Mamutpapayas sorgt.

Meinem Ernährungsstil kommt diese Vielfalt auf jeden Fall entgegen!



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